Workshop, veranstaltet durch die Architektenkammer Sachsen-Anhalt und Vision24, Landeshauptstadt Magdeburg, Stadtplanungsamt.
künstlerische Licht- Klanginstallation im Hohepfortewallpark in Magdeburg
Der Hohepfortewallpark liegt im direkten Spannungsfeld zwischen Historie und Zukunft. Im Norden verkörpert das Universitätsgelände mit seiner neuen Bibliothek, der Forschung und den Studenten die dynamische Zukunft Magdeburgs. Im Süden befindet sich die Kaserne Mark, mit ihren massiven Mauern in sich selbst ruhend und introvertiert. Sie steht für die Geschichte der Stadt als Festung mit ihrem wechselvollen Schicksal und den Zerstörungen, denen sie ausgesetzt war. In Folge des Wandels zur Kulturfestung verkörpert sie aber ebenso das sich ändernde Gesicht Magdeburgs und steht dabei für Flexibilität und Zukunftsfähigkeit.
Bindeglied dieser Gegensätze ist der Hohepfortewallpark. Die Intervention hat das Ziel, den historischen Ort auf eine neue Art ins Bewusstsein der Bürger zu bringen und sie dabei mit ungewohnten Sichten auf Bekanntes zu überraschen. Verschüttetes wird aufgedeckt und auf moderne Weise künstlerisch inszeniert. Symbol dafür ist das Licht in Bewegung. Licht als Synonym für Entdeckung, Erkenntnis und Zukunft wird in Form einer permanenten Licht- und Akustikinstallation entlang der Parkwege eingesetzt.
Fortschritt besteht immer aus Schritten in Richtung des Unbekannten und dient der Beleuchtung einer noch im Verborgenen wartenden Zukunft. Licht und Klang begleiten diese „Wege des Fortschritts“.
Entlang der verschiedenen Wege durch den Park und zur Kaserne Mark werden farbig differenzierte Lichtstelen mit integrierten Lautsprechern aufgestellt. Sie beleuchten dynamisch das „Fortschreiten“ im Wegenetz des Parks.
Die Besucher selbst sind es, die mittels Bewegungsmeldern an den Stelen unterschiedlichste Licht- und Toneffekte auslösen. So können die aufhellenden Lichter den Weg der Passanten begleiten oder weisen. Aber auch andere Steuerungen sollen möglich sein, welche z.B. den restaurierten Baukörper oder Veranstaltungen der Kulturfestung Mark direkt mit einbeziehen. Die drei Eingangssituationen zum Park werden permanent hervorgehoben und laden zur Entdeckungsreise ein. Durch dieses interaktive Projekt sollen Neugierde und kreative Phantasie der Besucher angesprochen und damit ein neues Interesse für den historischen Ort geweckt werden.
Bei Tageslicht wirken die Stelen auch unbeleuchtet. Sie kontrastieren in Gestalt und Material die denkmalgeschützte Kaserne und interpretieren durch sphärische Klänge und abstrakte Geräuschkulissen aus ihren Lautsprechern den Dialog zwischen Zukunft und Vergangenheit. Der Hohepfortewallpark kann so zum Symbol für das kreative Spannungsfeld zwischen historischer Stadtkultur und zukunftsweisender Forschung, den beiden traditionell herausragenden Polen der Stadt Magdeburg avancieren.
Die Lichtstelen haben nicht nur begleitende Funktion, sondern sind vielmehr selbst Kunstobjekt. Internationale Licht- und Ton-Künstler erhalten hiermit ein sehr viel-seitiges Betätigungsfeld für spektakuläre Inszenierungen.
Die Stelen reagieren in den verschiedensten Weisen auf Passanten. Licht wird heller, Lichtfarbe verändert sich, Lichter laufen dem Besucher entgegen oder eilen ihm voraus.
Ebenso sind Licht und Ton auch völlig unabhängig und frei programmierbar, um der Phantasie der Künstler die volle Entfaltung zu gewähren. Dazu wirken psychedelische Klänge in kontinuierlicher Bewegung oder auch in der Fläche anschwellend und schwingend. Insgesamt kann diese Intervention immer wieder neue surreale Momente erzeugen, die nicht nur dauerhaft die Attraktivität dieses Ortes steigern, sondern auch bei den Betrachtern einen bleibenden Eindruck hinterlassen sollen. Dadurch wird der Hohepfortewallpark zu einer zusätzlichen Attraktion im Stadtbild. Er ist nicht mehr nur Durchgang zur Kulturfestung Mark, er selbst wird zum Kulturpark.
Die Lichtstelen ermögliche die ausreichende und permanente Grundbeleuchtung des Parks zur Sicherheit von Besuchern und Passanten.