Der Neubau des Gebäudekomplexes gliedert sich in die Baukörper der Wohnungs- und Baugesellschaft mbH Staßfurt und der Stadt Staßfurt.
Der 4-geschossige Neubau des Wohngebäudes der Wohnungs- und Baugesellschaft der Stadt Staßfurt nimmt die historische Bauflucht im Anschluss an das letzte bestehende Gebäude des Holzmarktes wieder auf und fasst den Marktplatz räumlich an seiner Westseite. Im Unterschied zur historischen Situation wird die Ecke an der Rathausstraße jedoch nicht als geschlossener Block formuliert, sondern bildet mit dem Baukörper der Stadt ein Ensemble mit neuen Wegeführungen in den Innenbereich. Die Bauvolumen verteilen sich auf parallel orientierte Baukörper und formulieren eine neue Silhouette zum Stadtsee.
Durch vertikale Fensteranordnungen des Wohngebäudes präsentieren sich die ansonsten rational organisierten Grundrisse auf der Marktseite rhythmisch gegliedert mit einer lebendigen Bewegung und reagieren auf die Kleinteiligkeit der Umgebung. Die liegenden Formate der Loggien werden durch verschiebbare Sonnenschutzelemente vertikal gegliedert. Das Fassadenbild kann durch die Bewohner und entsprechend dem Sonnenstand auflockernd „mitgestaltet“ und verändert werden.
Der Gebäudekomplex der Stadt präsentiert sich als kubische Skulptur und schwenkt parallel zur Marktplatzfläche heraus, öffnet den zentralen Eingang und bietet im Inneren Blickbeziehungen in Richtung Stadtsee und Kirschbaumwiese.
Funktional wird das Gebäude in zwei Bereiche gegliedert. Der sich herausdrehende Gebäudeteil beinhaltet die publikumswirksamen Funktionen. Im Erdgeschoß befinden sich Ausstellungsflächen, im 1. Obergeschoß die Flächen des Stadtarchivs und im 2. Obergeschoß die Stadtbibliothek. Das große Panoramafenster an der Nordostecke des Archives bietet den Nutzern einen schönen Blick zum „Kirschgarten“ und Stadtsee. Von der Leseterrasse wird der Blick über die neu gestaltete Mitte der Stadt und über die narrativ bedeutsamen Elemente Stadtsee, Kaligarten und „Heiliger Rasen“ geleitet.
Der zweite Riegel des städtischen Gebäudes beherbergt im Erdgeschoß die WC-Anlagen und technischen Funktionsräume und in den Obergeschossen die administrativen und funktionalen Räume, Service und Verwaltung.
Beide Baukörper werden durch die zentrale verglaste Galerie verbunden. Der Treppenraum mit zentralem Aufzug wird von der Rathausstraße im Norden und von der südlichen Parkplatzseite erschlossen. Eingang und Foyer mit Verteilfunktion öffnen sich zum See hin in Richtung Norden und geben dem rational organisierten Baukörper eine angemessen repräsentative räumliche Anmutung.
LPH 1 – 4, Z-Bau