Zwischen Spielplatz und Festplatz auf der Kantorwiese wurde die Überdachung einer Freifläche von ca. 150 m² geplant.
Die Konstruktion wurde als Holz-Stahl-Konstruktion ausgeführt. Das statisch auf Stahlrundrohrstützen ruhende Dach ist als Pfettendach mit durch Zugbändern und Druckstäben unterspannten Sparrenpaaren ausgeführt. Die Materialien wurden entsprechend ihrer statisch passenden Eigenschaften verwendet und die Konstruktion somit auf das statisch Notwendige reduziert.
Aufgrund der Größe ist das Dach in mehrere Segmente mit deutlichem Bezug zur bestehenden Außenanlage aufgeteilt. Jedes Segment bildet einen Giebel und greift somit eine ortstypische Kleinteiligkeit auf. Die gewonnenen zusätzlichen Höhen kommen dem Raumgefühl zugute und schaffen Platz für direkte und indirekte Beleuchtung sowie weitere Installationen.
Jeder der sieben Giebel läuft zu einer Dreiecksspitze zusammen und öffnet so den gegenüberliegenden Giebel. Es ergibt sich ein Faltwerk mit drei Giebeln auf der innenliegenden Spielplatzseite und mit vier Giebeln auf der Festwiese zugewandten Seite. Durch die Konstruktion und die Aufnahme vorhandener Raumkanten ergeben sich zwei Ausrichtungen unterschiedlicher Ordnung. Die Hauptausrichtung, öffnet und präsentiert sich einladend und kommuniziert mit der Kantorwiese. Die innere Ausrichtung orientiert sich zum Spielplatz und fasst diesen an seiner Südseite. Beide Seiten werden ihrer Nutzung nachkommend angesprochen. Durch die offene Konstruktion bleiben die Sichtbeziehungen erhalten.
Neben dem anwendungsbezogenen Wetterschutz gegen Sonne und Regen soll das Faltwerk an der Kantorwiese auch als eine Bühne verstanden werden: für musikalische Gastspiele, Aufführungen der Kantorei, künstlerische Darbietungen oder sommerliche Lesungen.
Vorstellbar ist auch eine Ergänzungsfläche zum Weihnachtsmarkt und Adventsweg, für Grillabende und Flohmärkte oder die Fläche inspiriert für noch nicht angedachte Auftritte. Je nach Nutzung kann zu jeder Seite korrespondiert werden, beide Seiten kommunizieren miteinander oder die Fläche verortet sich selbst.
LPH 1-8
Auf Vorschlag des Fördervereins Biederitzer Kantorei wurde sich mit Gemeinderatsbeschluss Nr. 07/2019-GR, für die Namensgebung „Carl-Leberecht-Messow-Pavillon“ entschieden.
Carl Leberecht Messow wirkte ab 1791 in Biederitz als Pastor und Lehrer, reformierte mit fortschrittlicher Pädagogik das Schulwesen, bewahrte die Kinder durch moderne Impfmethoden vor Ansteckung durch Pocken und setzte sich für die musikalische und sportliche Erziehung ein. Er gründete 1812 den ersten Biederitzer Chor.
Die Presse titulierte: „Dem Denkmal ein Denkmal setzen“.